How to Change Everything von Naomi Klein & Rebecca Stefoff

How to Change Everything Wie wir alles ändern können und die Zukunft retten

Aktualisiert am 29. August 2022 von Antje Tomfohrde

How to Change Everything Wie wir alles ändern können und die Zukunft retten

Mit „How to Change Everything“ haben Naomi Klein und Rebecca Stefoff ein Buch für die junge Generation geschrieben. Es liefert Hintergründe für den Kampf gegen die Klimakrise und für eine bessere Gesellschaft – sowohl für die jungen Menschen, aber auch für die älteren Generationen.

Der Inhalt des Buchs

Wie ist es überhaupt so weit gekommen, dass wir der Umweltzerstörung, dem Raubbau an der Natur und dem fortschreitenden Klimawandel nicht früher Einhalt geboten haben? Wie kann das einer jüngeren Generation bzw. der Generation, die jetzt auf die Straße geht und protestiert, etwas zum Besseren bewegen möchte, erklärt werden?

Die Journalistin und Dokumentarfilmerin Naomi Klein und die Autorin Rebecca Stefoff haben mit „How to Change Everything“ einen Appell geschrieben, sich gegen das Fortschreiten der Klimakrise einzusetzen. Sie wenden sich ganz gezielt an diejenigen, die am meisten von den Folgen betroffen sein werden und jetzt mit Bewegungen wie „Fridays for Future“ auf die Straßen gehen, um einen politischen Richtungswechsel zu bewirken.

Rebecca Stefoff hat sich darauf spezialisiert, wissenschaftliche Themen einem jungen Publikum zu erklären und Naomi Klein hat schon mehrere Bücher zum Thema geschrieben.

Das Buch besteht aus drei Teilen:

  • Der Stand der Dinge
  • Wie alles begann
  • Die nächsten Schritte

Ausgangspunkt ist der Beginn der weltweiten Schulstreiks und was die jungen Menschen außerdem noch unternehmen, um gegen ein „Weiter-so“ anzukämpfen. Es wird geschildert, was die sogenannten Kipppunkte sind und wie die Erde von morgen sein könnte, wenn wir nichts tun. Auch der Zusammenhang zwischen Klimakrise und Gerechtigkeit wird erklärt.

Im zweiten Teil wird beschrieben, wie es dazu kam, dass wir die Erde immer nur ausgebeutet haben, ohne die Kreisläufe des Nachwachsens zu beachten und was dies mit der vorherrschenden Ideologie zu tun hat. Auch wird aufgezeigt, wann erste Bewegungen in Gang kamen, um gegen den Raubbau an der Natur anzugehen, die Geburt der Umweltschutzbewegungen. Es ist der Weg von der industriellen Revolution bis zur heutigen sehr neoliberal geprägten Wirtschaft und Politik.

Wir können nicht mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit zurückreisen, um sie zu verändern. Aber wir können die Zukunft gestalten, und dazu brauchen wir keine Zeitmaschine. <span class="su-quote-cite">How to Change Everything, Naomi Klein & Rebecca Stefoff</span>

In Teil 3 geht es dann um die Zukunft und dass wir sie jetzt noch gestalten können und welche Möglichkeiten es gibt.

Es werden immer wieder Beispiele genommen, um Sachverhalte zu erklären und auch Beispiele für Aktionen, die durchgeführt wurden. So zum Beispiel, wie gegen den Bau von Pipelines demonstriert wurde und welche rechtlichen Möglichkeiten genutzt werden können und was ein New Green Deal bewirken könnte.

Zum Ende hin gibt es noch einen Werkzeugkasten für junge Aktivisten und schließt damit ab, dass noch Hoffnung besteht, das Ruder herumzureißen und was wir aus der Corona-Pandemie lernen können.

Meine Meinung zu How to Change Everything

Es gibt eine Buchlücke zwischen dem Alter von circa 12 Jahren bis circa 20 Jahren. Diese Buchlücke gibt es auch bei Klimabüchern, was erstaunlich ist, denn dies sind die Menschen, die auf die Straße gehen und demonstrieren. „How to Change Everything“ ist ein Buch, das diese Lücke vielleicht nicht komplett füllt, aber schon einmal einen Grundstein legt.

Es erklärt viele Begriffe und es liefert einen guten historischen Überblick von der industriellen Revolution bis heute und was sich seit den 80er Jahren im Bereich der Umweltschutzbewegung geändert hat. Auch zeigt es auf, wie die politische Situation ist und warum eine neoliberale Grundhaltung eine besondere Herausforderung im Kampf gegen den Klimawandel sind.

Die beiden Autorinnen zeigen, welche Kampagnen erfolgreich waren und was gerade Kinder und Jugendliche schon erreicht haben. Da das Buch in den Staaten zuerst erschien, werden hier natürlich Beispiele aus den USA genannt und auch noch einmal das Beispiel der Bürgerrechtsbewegung herangezogen.

Der New Green Deal wird gut erklärt und auch die historische Grundlage, der Marshallplan. Die beiden Autorinnen zeigen auf, wie wichtig es ist, jetzt loszulegen und was junge Menschen tun können, um Einfluss zu nehmen. Sie zeigt auf, welche guten Ideen es gibt und dass es wenig Sinn macht, auf DIE technologische Entwicklung zu warten, sondern dass es schon ganz viele gute Lösungen gibt, die besser sind, als zum Mars auszuwandern und dort weiterzumachen wie hier oder CO2 einfach aus der Atmosphäre abzusaugen.

Dies gefällt mir besonders gut, dass wirklich auch einmal darauf eingegangen wird, dass bestimmte Entwicklungen hauptsächlich Geld kosten und wir uns auf die gut umsetzbaren und jetzt schon verfügbaren Lösungen konzentrieren sollen. CO2-Emissionen vermeiden und reduzieren und nicht absaugen, einlagern und so das Problem wieder auf zukünftige Generationen abwälzen.

Es ist sehr positiv geschrieben, manchmal ein wenig zu enthusiastisch, zu sehr „Yes – We can“, aber es macht Mut und es ist vor allem ein Buch, dass würdigt, was mit der Fridays-for-Future-Bewegung in Gang gesetzt wurde. Punkte wie Klimagerechtigkeit und Klimaschulden, die die Industriestaaten angehäuft haben, werden angesprochen und gezeigt, was bewegt werden kann, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Es wird nichts beschönigt und dem Alter ab circa 12 Jahren gerecht.

Informationen zum Buch
Buchtitel: How to Change Everything Wie wir alles ändern können und die Zukunft retten
Autorinnen: Naomi Klein & Rebecca Stefoff
Übersetzerinnen: Gabriele Gockel und Barbara Steckhan
Verlag: Hoffmann und Campe
Erschienen: 03.08.2021
ISBN: 978-3-455-01251-4

PS: Mein Buch ist ein kostenloses Rezensionsexemplar, welches mir vom Verlag Hoffmann und Campe zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank hierfür!

Ob mir ein Buch kostenlos als Leseexemplar zur Verfügung gestellt wurde, ich es geliehen, geschenkt bekomme oder selbst gekauft habe – all dies hat keinen Einfluss auf meine Rezension. Meine Rezensionen geben allein meine Meinung wieder, die ich mir während des Lesens gebildet habe.

Die Klimakrise ist eines meiner Fokusthemen auf dem Blog. „Klimagefühle“ von Lea Dohm und Mareike Schulze kann ich dir auch empfehlen. Es geht um die Ängste und Gefühle, die wir angesichts der Klimakrise haben und wie wir damit gut umgehen können. Vielleicht ist es ja auch etwas für dich. Ein weiteres Buch, das den Generationenkonflikt zwischen Alt und Jung noch einmal mehr thematisiert ist „Noch haben wir die Wahl“ von Luisa Neubauer und Bernd Ulbrich.

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