Kosmetik des Bösen von Amélie Nothomb

Kosmetik des Bösen von Amélie Nothomb

Aktualisiert am 5. Oktober 2022 von Antje Tomfohrde

„Kosmetik des Bösen“ beginnt damit, dass Jérôme August in der Wartehalle eines Flughafens von einem wildfremden Menschen angesprochen wird. Jérôme, genervt durch die Verspätung, wird noch genervter, da sich dieser Fremde nicht davon abbringen lässt, ihm sein Leben zu erzählen und ihn immer weiter verbal bedrängt.

Wovon handelt das Buch?

Das Buch beginnt mit dem folgendem Satz:

Kosmetik: Er strich sich mit der flachen Hand die Haare glatt – wenn er seinem Opfer kunstgerecht begegnen wollte, mußte er gut aussehen.<span class="su-quote-cite">Kosmetik des Bösen, Amélie Nothomb</span>

Nach diesem vielversprechenden Beginn landet man in der Wartehalle eines Flughafens, wo Jérôme August gerade erfahren hat, dass sich der Abflug seines Flugs verspäten wird. Da wird er von Textor Texel angesprochen und wird ihn nicht mehr los.

Textor will ihm sein Leben erzählen, ohne Rücksicht darauf, dass es Jérôme nicht im Geringsten interessiert. Er redet einfach weiter und es entspinnt sich ein Schlagabtausch zwischen den beiden. Beide haben durchaus etwas gemeinsam, wobei der eine es unbedingt erzählen möchte und der andere lieber darüber schweigen möchte.

Wie hat mir „Kosmetik des Bösen“ gefallen?

Auf ein wenig mehr als einhundert Seiten entfacht Amélie Nothomb ein Wortgemetzel zwischen den beiden Protagonisten Jérôme und Textor. Schon der erste Satz verspricht viel und dieses Versprechen wird gehalten.

Es gibt nur eine einzige legale Möglichkeit, mich zum Schweigen zu bringen: mit mir zu sprechen. <span class="su-quote-cite">Kosmetik des Bösen, Amélie Nothomb</span>

Bei der Leseaktion #GemeinsamMitlesen auf Instagram gab es schon so einige interessante Bücher zu lesen. Also war ich sofort dabei, als das Buch „Kosmetik des Bösen“ auf dem Plan stand, war ich sofort dabei. Schon lange steht bei mir „Klopf an dein Herz“ von der Autorin und wartet darauf, gelesen zu werden. Warum dann nicht mit einem anderen Buch von Amélie Nothomb beginnen?

Gesagt, getan. In einem Buddyread mit Annika aka @papier.fliegerin auf Instagram habe ich das Buch eingeatmet und wir haben uns in den kurzen Atempausen zum Buch ausgetauscht.

Textor und Jérôme, beide nicht gerade sympathisch, beide kommen einem nicht ganz koscher vor und Textor bedrängt seinen Gegenpart geradezu mit Worten, dass man als Leser*in kurzzeitig Mitleid bekommt. Doch auch Jérôme geizt nicht mit Wortpfeilen und das Bösen sickert immer tiefer in die Unterhaltung der beiden Männer.

Das Buch hat genau ein Manko, es ist nur knapp 100 Seiten stark, von daher kann und will ich nicht mehr verraten, denn jedes weitere Wort würde zwangsläufig etwas verraten.

Es war ein Genuss, das Buch zu lesen. Die Funken, die im Wortwechsel von Textor und Jérôme sprühen, sind förmlich zu spüren und ich konnte einfach nicht aufhören. So gesehen, hatte die Kürze des Buches durchaus Vorteile.

„Kosmetik des Bösen“ ist ein Buch für einen kurzen Lesenachmittag, der es in sich hat. Von Anfang an war ich im Bann der Geschichte. Wer einen längeren Lesennachmittag plant, sollte am besten gleich ein zweites Buch der Autorin parat liegen haben.

Wer wissen möchte, wie es meiner Buddyread-Partnerin gefallen hat, kann das auf ihrem Blog „Und es war Salamipizza“ nachlesen und wird dort noch einige andere Lesevorschläge finden.

Eine Verfilmung gibt es mittlerweile und auch als Theaterstück wurde es bereits inszeniert, was ich mir sehr gut vorstellen kann. Die beiden Kontrahenten, die sich auf der Bühne einen verbal Schlagabtausch liefern. Das passt!

Informationen zum Buch
Buchtitel: Kosmetik des Bösen
Autorin: Amélie Nothomb
Übersetzerin: Brigitte Große
Verlag: Diogenes Verlag
Erscheinungsdatum: 26. Juli 2005
ISBN: 978-3-257-23475-6

PS: Mein Buch habe ich bei meiner Stammbuchhandlung, der Hohenlimburger Buchhandlung, hier in dem Ort, in dem ich lebe, gekauft. Es ist möglich, dort auch online zu bestellen, also eine adäquate Alternative zu den großen Online-Shops und eine gute Möglichkeit, die Buchläden vor Ort zu unterstützen. #SupportYourLocalBookshop

Ob mir ein Buch kostenlos als Leseexemplar zur Verfügung gestellt wurde, ich es geliehen, geschenkt bekomme oder selbst gekauft habe – all dies hat keinen Einfluss auf meine Rezension. Meine Rezensionen geben allein meine Meinung wieder, die ich mir während des Lesens gebildet habe.

„Ambivalenz“ ist ein weiteres Buch von Amélie Nothomb, was ich dir empfehlen kann, falls dir „Kosmetik des Bösen“ gefallen hat.

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