Allmen und die Dahlien von Martin Suter

Allmen und die Dahlien von Martin Suter

Aktualisiert am 12. Januar 2022 von Antje Tomfohrde

„Allmen und die Dahlien“ ist der dritte Band der Allmen Reihe und es geht auch hier wieder um Kunst. Dieses Mal wurde ein Dahliengemälde von Henri Fantin-Latour gestohlen und welches Unternehmen wäre dazu besser geeignet als „Allmen International Inquiries“, das mit dem Slogan „The Art of Tracing Art“ wirbt?

Was ist der Inhalt des Buches?

Martin Suter hat mit „Allmen und die Dahlien“ den dritten Band der Krimiserie um den stets am Rande des Bankrott und auf großem Fuß lebenden Kunstkenners und Lebemanns Johann Friedrich von Allmen und seines Butlers Carlos geschrieben. Nachdem Allmen das Vermögen seines Vaters ausgegeben hatte, kam er auf die grandiose Idee „Allmen International Inquiries“ zu gründen, um sich so mit dem, wovon er etwas versteht, Kunst, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Sein Faktotum Carlos, ein illegal in der Schweiz lebender Guatemalteke, ist dabei sein Partner und hält die Penunzen einigermaßen zusammen. Mittlerweile ergänzt Maria, die Freundin von Carlos, die beiden.

Es wurde ein auf einen Wert von mehreren Millionen geschätztes Dahliengemälde von Henri Fantin-Latour gestohlen und aufgrund der Brisanz dieses Diebstahles wurde Allmen mit der Wiederbeschaffung beauftragt. Das Gemälde selbst wurde schon einmal gestohlen und gelang dann in den Besitz von Dalia Gutbauer, die es jetzt unbedingt wieder bekommen möchte. Allmen quartiert sich also im leicht abgerockten „Schlosshotel“ ein, wo das Gemälde entwendet wurde und beginnt seine Ermittlungen, immer unterstützt von Carlos und Mari.

Natürlich gibt es Geheimnisse und Verstrickungen, mit denen niemand gerechnet hat und Allmen begibt sich in Gefahr, nicht ohne weiterhin seine charmante Sorglosigkeit zu verlieren und darauf zu achten, dass auch sein persönlicher Genuss nicht zu kurz kommen.

Das Licht vor seinem Badezimmerspiegel war schmeichelhaft. Das war kein Zufall, Allmen hielt viel von Lebenslügen. <span class="su-quote-cite">Allmen und die Dahlien, Martin Suter</span>

Da auch dieser dritte Teil in meinen Augen hervorragend verfilmt wurde, hier noch eine kleine Zusammenfassung von Heino Ferch, der die Rolle des Allmen übernommen hat:

Wie hat mir „Allmen und die Dahlien“ gefallen?

Das Genre Kriminalroman gehört nicht zu meinen Lieblingsgenres, allerdings mache ich bei der Allmen Reihe eine Ausnahme. Sie ist einfach genial angelegt. Ein charmanter und belesener Erbe, der es geschafft hat, das Erbe seines Vaters durchzubringen und es gleichzeitig fertig gebracht hat, trotzdem – mit recht wenig Arbeitsaufwand – weiterhin ein Leben zu führen, dass seinem inneren Status entspricht und voller Spleens nur so strotzt. Carlos, sein Butler, Diener, Faktotum oder besser, seine rechte Hand, die sein Leben organisiert, ist der liebenswerte Gegenentwurf dazu. Dann spielt alles in der Welt der Schönen und Reichen, die auch gerne mal in Kunst investieren und auch durch diverse Macken glänzen.

So sind Sätze wie „Wenn man ein Leben geführt hat, wie ich, erkennt man eine Champagnerfahne.“ oder gleich zu Beginn des Buches „Es war einer dieser Morgen, an denen er die Krawatte dreimal binden musste, bis die Längen stimmte.“ das Sahnehäubchen auf der Ermittlungstorte. Und das ist neben der Verschrobenheit der Figuren und der Geschichte, das, was diese Serie für mich so liebenswert macht, dieser sprachliche Witz! Martin Suter beschreibt ausführlich, welche Eierspeise Allmen jeden Morgen von Maria serviert bekommt und vermittelt damit diese Bild des genießerischen und unbesorgten Lebemanns, der Allmen ist.

Solche breitangelegten Überprüfungen und Befragungen waren Aufgaben, die jemand in seiner Position sonst delegierte. Die Gründung von Allmen International Inquiries war nicht dem Wunsch nach einer Arbeit entsprungen, sondern dem Wunsch nach einem Einkommen. <span class="su-quote-cite">Allmen und die Dahlien, Martin Suter</span>

Aber auch die Geschichte selbst wartet mit einigen unerwarteten Wendungen auf und es ist nicht ohne, was Allmen, Carlos und Maria auf sich nehmen, um den Fall zu lösen. Es bleibt spannend bis zum letzten Satz und man möchte gleich den nächsten Band der Reihe beginnen.

Meine Empfehlung ist, dass man Band 3 und Band 4 gleich nacheinander liest, denn man möchte nicht aufhören. Also hat Martin Suter einen guten Job mit „Allmen und die Dahlien“ gemacht. Viel Spaß beim Lesen!

Informationen zum Buch
Buchtitel: Allmen und die Dahlien
Autorin: Martin Suter
Verlag: Diogenes Verlag
Erschienen: 2013
ISBN: 978-3-257-24301-7

PS: Dieses Buch ist selbst gekauft, falls ihr online bestellen möchtet und nicht bei einem der großen Online-Shops kaufen möchtet, verlinke ich hier auf meine Stammbuchhandlung, die  Hohenlimburger Buchhandlung, denn mir liegt der Erhalt der kleinen Buchhandlungen vor Ort am Herzen. #SupportYourLocalBookShop

Ob mir ein Buch kostenlos als Leseexemplar zur Verfügung gestellt wurde, ich es geliehen, geschenkt bekommen oder selbst gekauft habe – all dies hat keinen Einfluss auf meine Rezension. Meine Rezensionen geben allein meine Meinung wieder, die ich mir während des Lesens gebildet habe.

Auf dem Blog habe ich bislang noch kein anderes Buch von Martin Suter rezensiert, allerdings kann ich dir so ziemlich alles, was ich bislang von ihm gelesen habe, empfehlen und verlinke aus diesem Grunde auf sein Autorenprofil beim Diogenes Verlag, dann kannst du dich dort mal umschauen, was er noch geschrieben hat. Die anderen Bände der Allmen Reihe gibt es dort natürlich auch.

2 Kommentare

  1. Hallo =) Ich mag die Bücher von Martin Suter auch unglaublich gerne und habe mich deshalb sehr über die Rezension gefreut. Das Buch kenne ich noch nicht. Danke für deine Besprechung!

    Hab einen schönen Sonntagnachmittag,
    Zeilentänzerin

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