Sternwanderer von Neil Gaiman

Headerbild für die Rezension des Buches Sternwanderer von Neil Gaiman

Aktualisiert am 16. November 2022 von Antje Tomfohrde

Sternwanderer – der Titel verspricht schon etwas Magisches, etwas Märchenhaftes. Welche Geschichte erzählt Neil Gaiman hier in diesem Buch, das gar nicht neu ist, sondern schon eher in Richtung Gaiman-Klassiker geht?

Wovon handelt „Sternwanderer“?

Das kleine Örtchen Wall liegt beschaulich auf einem hohen Granitfelsen in einem kleinen Waldgebiet. Es ist ein ganz normales Dorf, mit alten, eng aneinander geschmiegten Häusern, einer einzigen Zugangsstraße und typischen Dorfbewohnern. Östlich des Ortes liegt eine Mauer. Die Mauer, die Wall seinen Namen gegeben hat. Es ist keine normale Mauer. Diese Mauer trennt die Feenwelt von der Welt der Menschen. Der Durchgang wird bewacht und nur einmal alle neun Jahre gibt es eine Ausnahme und es gibt einen großen Jahrmarkt auf der Wiese hinter der Mauer.

Zur Jahrmarktszeit wurde gerne mal ein Auge zugedrückt und es konnten Dinge passieren, die sonst nicht passieren konnten und vor allem nicht passieren durften.

Irgendwann verliebt sich Tristan unsterblich in Victoria und würde alles tun, damit sie ihn erhört, sogar einen vom Himmel gefallenen Stern suchen und ihr bringen. Tristan muss dazu die Pforte in der Mauer zum Feenland durchqueren und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise.

Und wie es in solchen Geschichten oftmals der Fall ist, ist Tristan nicht der einzige, der sich aufgemacht hat, um den Stern zu finden. Es wird eine abenteuerliche Reise durchs Land hinter der Mauer. Allerdings will ich an dieser Stelle nicht mehr darüber verraten.

Wie hat mir das Buch gefallen?

In „Sternwanderer“ ist es eine Mauer, die die „normale“ Welt von der Welt der Feen trennt. Eine Mauer ist in Märchen und Fantasyromanen nicht ungewöhnlich, um zwei Welten voneinander zu trennen und auch in der realen Welt werden Mauern gern genutzt, um Völker voneinander zu trennen.

Neil Gaiman lässt seine Geschichte ganz langsam beginnen und erzählt etwas über das Dorf und was so auf dem alle neun Jahre stattfindenden Jahrmarkt passieren kann. Auch das Abenteuer Tristans beginnt ruhig und beschaulich, nimmt aber dann doch recht schnell an Fahrt auf. Plötzlich erkennt man als Leser*in die fein gesponnenen Handlungssträngen und wie sie sich miteinander verweben, sich teilen und wieder zueinander finden.

Schrulligen und merkwürdigen Wesen begegnet Tristan auf seinem Weg, nicht alle sind ihm wohlgesonnen und nicht alle sind, was sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Und wie es in Märchen so üblich ist, lässt auch Neil Gaiman seine Figuren in „Sternwanderer“ auch manchmal in Rätseln sprechen.

Die Sprache ist sowieso so ein Ding in diesem Buch, wie auch in anderen Büchern Gaimans. Irgendwie vergisst man beim Lesen, dass das Buch nicht in einer längst vergangenen Zeit spielt. Es kommt einem nur so vor. Aber auch das gehört zu dem Besonderen dieser Geschichte oder besser dieses Märchens. Und ob Tristan Victoria den Stern schenken kann und alle friedlich und zufrieden miteinander zusammenleben, verrate ich euch jetzt nicht. Lest einfach diese wunderschöne Geschichte, die Neil Gaiman mit „Sternwanderer“ geschrieben hat.

Verfilmt wurde das Buch auch, falls ihr nach dem Lesen noch den Film sehen möchtet und einfach nicht genug davon bekommt.

Informationen zum Buch
Buchtitel: Sternwanderer
Autorin: Neil Gaiman
Übersetzerin: Christine Strüh
Verlag: Eichborn Verlag
Erscheinungsdatum: 25.02.2022 (im Original 1998)
ISBN: 978-3-7517-2062-5

PS: Mein Buch wurde mir im Rahmen einer Bloggeraktion der Bloggerjury vom Eichborn Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank hierfür!

Ob mir ein Buch kostenlos als Leseexemplar zur Verfügung gestellt wurde, ich es geliehen, geschenkt bekommen oder selbst gekauft habe – all dies hat keinen Einfluss auf meine Rezension. Meine Rezensionen geben allein meine Meinung wieder, die ich mir während des Lesens gebildet habe.

Ein Buch, das dir auch gefallen könnte, ist „Das Mädchen, das den Mond trank“ von Kelly Barnhill. Es ist ein Kinderbuch, kann aber durchaus auch von Erwachsenen, die Freude an schönen Geschichten haben, gelesen werden.

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