Four Dead Queens von Astrid Scholte

Four Dead Queens von Astrid Scholte

Aktualisiert am 4. Januar 2022 von Antje Tomfohrde

Keralie Corrington ist Taschendiebin und sie ist eine besonders gute und besonders schnelle Taschendiebin in Quadara, dem Land der vier Königinnen. Eines Tages erhält sie den Auftrag, dem Boten Varin Erinnerungschips zu stehlen, was eigentlich kein Problem für sie ist. Die Betonung liegt auf eigentlich, denn dieses Mal ist es ein Problem. Sie wird Zeugin des Mordes an den vier Königinnen des Landes und gerät in mehr als große Schwierigkeiten.

Wovon handelt „Four Dead Queens“?

Nach einem Bürgerkrieg wurde die Regierung des Landes Quadara neu aufgeteilt, statt eines Königs gab es fortan vier Königinnen, die über das Land herrschten. Jede Königin kam aus einem der vier Teile des Landes: Archia, Toria, Ludia und Eonia. Sobald die Königinnen in den Palast ziehen, dürfen sie ihn nicht mehr verlassen und müssen sich an die fünfzehn Regeln halten, „Das Gesetz der Königinnen“, um den Frieden im Land zu halten.

Die junge Taschendiebin Keralie lebt in Toria und ist trotz ihrer Jugend schon eine Meisterin ihres Fachs. Sie erledigt ihre Aufträge nach dem Motto:

Sei schnell und noch schneller wieder weg. <span class="su-quote-cite">Four Dead Queens, Astrid Scholte</span>

So ist es auch kein Problem für sie, dem Boten Varin aus Eonia Erinnerungschips zu stellen. Doch bei diesem Auftrag läuft so einiges anders als sonst. Normalerweise werden die Beutestücke des Tages bei ihrem Auftraggeber Mackiel am Abend versteigert, doch dieses Mal ist alles anders und Kera (so wird sie genannt) erfährt, was auf den Chips gespeichert ist und wird dadurch Zeugin am Mord der vier Königinnen.

Sie und der Bote Varin müssen aus Toria fliehen und geraten in eine Intrige, die sie bis in den Palast in der Hauptstadt bringen wird.

„Four Dead Queens“ wird in zwei Handlungssträngen erzählt, einmal gibt es den Strang mit der Geschichte von Kera und einmal den Erzählstrang mit der Geschichte der vier Königinnen. Quadara ist ein Land voller Gegensätze, es gibt die Insel Archia, wo Ackerbau betrieben wird und welches die Versorgung des Landes mit Nahrungsmitteln sicherstellt. Eonia liegt im Norden und ist technologisch ganz weit vorne. In Toria wird Handel getrieben und Ludia ist das Land, das sich den schönen Künsten verschrieben hat. Es wird viel Wert darauf gelegt, dass die Bewohner der einzelnen Landesteile unter sich bleiben.

Soweit die Theorie. Jede der vier Königinnen hat ein gut behütetes Geheimnis und auch Kera, der Bote Varin und Keras Auftraggeber Mackiel sind nicht so einfach angelegte Charaktere, wie man zu Beginn der Geschichte meinen könnte.

Wie hat mir das Buch gefallen?

Mit „Four Dead Queens“ ist Astrid Scholte auf jeden Fall ein richtig gutes Debüt gelungen. Eine ungewöhnliche Geschichte in einem ungewöhnlichen Land und ein überraschendes Ende sorgen für Spannung und gute Unterhaltung. Die Kombination aus so unterschiedlichen Landesteilen und so unterschiedlichen Charakteren sorgen dafür, dass es ungewöhnliche Wendungen gibt.

Es ist eine schnelle Erzählweise mit Sprüngen in die Zukunft und die Vergangenheit und in die komplizierten Familienverhältnisse der Königinnen, aber auch der anderen Hauptpersonen im Buch. Zwischendurch habe ich immer wieder gedacht, dass ich jetzt endlich weiß, wie die Morde an den Königinnen passiert sind, aber dann war es doch wieder anders. Das hat mir eindeutig gut gefallen und mich dazu gebracht, das Buch so schnell wie möglich zu Ende zu lesen.

Jede der Hauptpersonen hat eine besondere, eigene Geschichte, die von der Autorin zusätzlich erzählt wird. So bleiben die Personen nicht eindimensional, sondern werden einem vertrauter und es wird am Ende verständlich, warum wer wie gehandelt hat.

Es ist eindeutig nicht nur für ein ganz junges Lesepublikum geschrieben, sondern macht auch Leser:innen wie mir Freude. Auch hat es moderne Ansätze und verfolgt nicht nur den klassischen Ansatz, Mann – Frau, sondern lässt auch auch andere Möglichkeiten zu. Wenn ihr also Fantasy für einen gemütlichen Nachmittag auf der Couch sucht, seid ihr bei diesem doch ungewöhnlichen Buch richtig.

Lass gerne einen Kommentar da und erzähl, wie es dir gefallen hat, falls du es schon gelesen hast.

Informationen zum Buch
Buchtitel: Four Dead Queens
Autorin: Astrid Scholte
Übersetzerin: Diana Bürgel
Verlag: Piper Verlag GmbH
Erschienen: 2020
ISBN: 978-3-492-28171-3

PS: Dieses Buch ist selbst gekauft, falls ihr online bestellen möchtet und nicht bei einem der großen Online-Shops kaufen möchtet, verlinke ich hier auf meine Stammbuchhandlung, die  Hohenlimburger Buchhandlung, denn mir liegt der Erhalt der kleinen Buchhandlungen vor Ort am Herzen. #SupportYourLocalBookShop

Ob mir ein Buch kostenlos als Leseexemplar zur Verfügung gestellt wurde, ich es geliehen, geschenkt bekommen oder selbst gekauft habe – all dies hat keinen Einfluss auf meine Rezension. Meine Rezensionen geben allein meine Meinung wieder, die ich mir während des Lesens gebildet habe.

Ein weiteres Fantasy Buch, das mir gut gefallen hat, ist „Die Stadt ohne Wind Arkas Reise“ von Eléonre Devillepoix, vielleicht ist es ja auch etwas für dich. Es ist der erste Teil einer Fantasy Reihe aus dem Insel Verlag.

2 Kommentare

  1. Hallo Antje,

    Danke für den Lesetipp! Ich habe das Buch am Wochenende verschlungen und es hat mir sehr gut gefallen. Die Welt und die Charaktere fand ich schön und abwechslungsreich angelegt. Nebenbemerkungen wie „Es gab auch mal nur einen König, aber das ist eigentlich gar nicht mehr vorstellbar“ waren amüsante Details. Zwischendurch habe ich mir gewünscht, das Buch auf Englisch zu lesen, um nicht mit den weiblich/männlichen Formen z.B. bei dem Wort Attentäter konfrontiert zu sein. Mir ging es auch ein paar mal so, dass ich dachte, ich hätte es… und es dann doch anders war. 🙂

    Liebe Grüße!

    • Hallo Ariane,

      wie schön, dass dir das Buch auch so gut gefallen hat! Den Plot Twist fand ich grandios und auch so kleine Bemerkungen wie die mit dem einen König und ähnliches. In Englisch ist es bestimmt auch noch einmal etwas ganz anderes, da stimme ich dir zu.

      Liebe Grüße

      Antje

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