Aktualisiert am 16. Oktober 2022 von Antje Tomfohrde
Wie kam es zum Laufen bei mir? Gute Frage. In meiner Jugend war Laufen mehr so das Mittel zum Zweck. Man hat es gemacht, weil es nötig war, um fit zu bleiben für den Hauptsport, aber richtig gerne habe ich es nicht gemacht.
Als ich in Groß-Umstadt in der Nähe von Darmstadt gearbeitet habe, stand der jährliche Firmenlauf an – der JP Morgan Lauf in Frankfurt. Kleiner ging nicht. Massenauflauf gleich beim ersten Mal, aber es ging ja auch nicht um den ersten Platz, sondern um eine Menge Spaß mit den Kollegen und um ein oder auch mehr Bierchen nach dem Lauf. So traf man sich einmal pro Woche mit ein paar Kollegen und Kolleginnen und lief, um dann in Frankfurt durch die Häuserschluchten zu kommen.
Wie wenig Ehrgeiz ich in Bezug aufs Laufen damals hatte, lässt sich schon daran ablesen, dass ich meine Zeit nicht mehr weiß… Im nächsten Jahr ging es dann wieder nach Frankfurt und es hat wieder Spaß gemacht. Mein damaliger Chef hatte dann tatsächlich beim gemütlichen Teil des Laufs das Wort Marathon in den Mund genommen, was ich mir durchaus vorstellen konnte, ohne zu wissen, worauf man sich da einlässt. Aus irgendwelchen Gründen wurde dieses Projekt aber fallengelassen und ich hatte das Laufen als Sport erstmal gestrichen.
Zweieinhalb Jahre nach der Geburt meiner älteren Tochter war es dann soweit, während eines Urlaubs in der Rhön beschloss ich, ernsthafter mit dem Laufen zu beginnen. Ich kaufte mir nach einer Laufbandanalyse mein erstes Paar Laufschuhe, eine Laufhose, T-Shirt, Jacke und Socken und begann mit einer Minute laufen, eine Minute gehen usw. Irgendwann schaffte ich dann eine halbe Stunde am Stück und dabei beließ ich es dann einige Jahre. Den Fokus legte ich auf den Besuch des Fitnessstudios, da es dort auch eine Kinderbetreuung gab, so dass ich Sport und 2 Kleinkinder gut kombinieren konnte.
2013 fing ich dann etwas geplanter an, da ich ja in mein Hochzeitskleid passen wollte. Während dieser Art Hochzeitsvorbereitungen fassten meine Laufpartnerin und ich den Vorsatz, bei einem 10 km Lauf mitzumachen. Beides klappte, ich passte in das Kleid und meine Laufpartnerin und ich schafften es, 10 km am Stück zu laufen, im Stadion bei einem Sponsorenlauf, Zeit spielte keine Rolle. Danach liefen wir in Herdecke beim Sterntalerlauf mit, was landschaftlich doch wesentlich angenehmer als das Ischelandstadion war.
Im Jahr darauf quälten wir uns dann beim Herdecker Stadtlauf über 10 km bei circa 33 Grad und für den Herbst 2016 hatten wir uns den Phoenixsee Halbmarathon in Dortmund ausgeguckt, d.h. es standen lange Läufe auf unserem Zettel und wir schafften es dann auch tatsächlich. Ein geiles Gefühl!
Zu diesem Zeitpunkt war ich schon infiziert mit dem Laufvirus und plante schon den zweiten Halbmarathon bei der Duisburger Laufserie. Bis dahin lief es echt gut, der Halbmarathon machte Spaß und danach stand dann der Emster Volkslauf in Hagen mit 10 km an. Mit einer Freundin meldete ich mich beim Volkstriathlon in Hagen an. Zu diesem Zeitpunkt tat mir schon mein linkes Bein weh, aber ich maß der Geschichte nicht soviel Bedeutung bei. Im Frankreichurlaub 2017 hatte ich dann aber genügend Gelegenheit dazu, ich lief nur noch kurze Strecken und musste dann erst einmal eine Pause einlegen und zwei Halbmarathons absagen. So lief ich eine Zeitlang recht wenig.
Erst mit Beginn physiotherapeutischen Behandlungen begleitet von viel Üben zuhause Ende 2017 konnte ich wieder mit Laufen beginnen und mich tatsächlich auf meinen ersten und bislang einzigen Marathon vorbereiten. Der erste Meilenstein war hierbei die Hammer Winterlaufserie 2018 mit 10, 15 und 21,1 km. Auf allen drei Strecken konnte ich meine Zeiten verbessern, so dass ich hochmotiviert trainierte und neue Grenzen auslotete.